Pädagogisches Konzept

Unser pädagogisches Konzept gibt es hier auch als Download:

EINLEITUNG

Sowohl für Eltern, als auch für Kinder haben sich die Lebensrealitäten grundlegend verändert. Heute ist die Kindererziehung nicht mehr ausschließlich Frauensache, auch Männer wollen und sollen einen Beitrag in der Familie leisten. Immer mehr Frauen wollen sich nicht entscheiden müssen zwischen Kindern und Beruf, sondern diese Bereiche miteinander vereinbaren. Aber auch nicht erwerbstätige Mütter und Väter haben die Chancen einer frühen außerfamiliären Betreuung für ihr Kind erkannt und wünschen sich entsprechend gute Betreuungsmöglichkeiten.

Aus dieser Situation heraus entstand 2006 die Idee und der Wunsch, eine Betreuungsein­richtung für Kinder von 6 Monaten bis 3 Jahren in Bad Soden am Taunus zu eröffnen, welche Eltern die Chance bietet ihr Kind in einer liebevollen Umgebung professionell betreuen zu lassen.

Im September 2006 eröffnete die Kinderresidenz mit den ersten beiden Krippengruppen. Im Jahr 2009 kamen zwei weitere Krippen Gruppen hinzu und seit Februar 2017 können nun auch Kinder über drei Jahren in unserer Kindergartengruppe die Kinderresidenz besuchen.

RAHMENBEDINGUNGEN

Träger der Einrichtung

Der Träger der Einrichtung ist die gemeinnützige Gesellschaft zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gGmbH.

Die Gesellschaft wird vertreten durch die Geschäftsführerinnen Nina Anliacik und Julia Gleißner.

Räumlichkeiten

Die Kinderresidenz befindet sich in zentraler Lage von Bad Soden am Taunus. Auf einer Fläche von über 500qm haben die Kinder vier Gruppenräume, mehrere Schlaf- bzw. Mehrzweckräume, einen großen Spielflur mit Hochebene und eine schöne Außenterrasse zur Verfügung.

Durch die direkte Nähe zum Kurpark, dem Wald und verschiedenen Spielplätzen  haben  wir viele Möglichkeiten für Ausflüge in die Natur. Die Lage am Bahnhof macht auch weitere Ausflüge mit Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel möglich und bietet Eltern eine gute S-Bahn Verbindung nach Frankfurt und in das ganze Rhein-Main-Gebiet.

Die Krippe

In der Kinderresidenz werden in zwei altersgemischten Gruppen jeweils 10 Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren betreut. Pro Gruppe kümmern sich drei pädagogische Mitarbeiter liebevoll um die Bedürfnisse der Kinder. Eine ausgewogene Altersstruktur und eine gute Balance zwischen Jungen und Mädchen ermöglichen den Kindern am Miteinander in der Gruppe zu wachsen.

Betreuungszeiten

Die Kinderresidenz ist Montag bis Freitag von 8:00 – 16:00 Uhr geöffnet.

Vollzeitplatz:
Montag-Freitag
8:00 – 16:00 Uhr

2 Tages Platz:
Montag + Dienstag
8:00 – 16:00 Uhr

Donnerstag + Freitag
8:00 – 16:00 Uhr

3 Tages Platz:
Montag – Mittwoch
8:00 – 16:00 Uhr

Mittwoch – Freitag
8:00 – 16:00 Uhr

Tagesablauf

8:00 – 9:00 Uhr
Die Kinder kommen an.

9:00 – 9:10 Uhr

Singkreis

9:15 Uhr
Gemeinsames Frühstück

10:30 – 12:00 Uhr
Ausflüge, Freispiel oder angeleitete Aktivitäten

12:00 Uhr
Mittagessen

13:00 – 15:00 Uhr
Mittagsruhe mit Schlafmöglichkeit

15:15 Uhr
Snack

15:00 – 16.00 Uhr
Spielen, Basteln, Malen etc.

16:00 Uhr
Die Kinderresidenz schließt.

Während des Tages gibt es nach den Mahlzeiten feste Wickelzeiten, zusätzlich wird jedes Kind nach Bedarf gewickelt. Außer während der Essenszeiten und dem täglichen Singkreis können die Kinder zu individuellen Zeiten gebracht und abgeholt werden.

Der Kindergarten

Die Kindergartengruppe besteht aus 28 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren, welche von mindestens 3 pädagogischen Mitarbeitern betreut werden.

Die offene Gruppe ermöglicht es uns, auf einem hohen pädagogischen Niveau mit den Kindern zu agieren und die einzelnen Interessen und Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und darauf entsprechend zu reagieren.

Betreuungszeiten

Die Kinderresidenz ist Montag bis Freitag von 8:00 – 16:00 Uhr geöffnet.

Vollzeitplatz:
Montag-Freitag
8:00 – 16:00 Uhr

Tagesablauf

8:00   – 9:00 Uhr
Ankommen im Kindergarten

9:00   – 9:15 Uhr
Morgenkreis

9:15   – 10:00Uhr
Frühstück

10:00 – 12:30 Uhr
Ausflüge, Freispiel, Projekte oder angeleitete Aktivitäten

12:45 –  13:15 Uhr
Mittagessen im Anschluss Zähneputzen

13:30 –  14:00 Uhr
Ruhezeit mit Musik, Hörbüchern, Bücher lesen, Tischspiele und auch bei Bedarf mit Schlafmöglichkeit

15:00 Uhr

Snack

14:15 – 16:00 Uhr
Projekte und Angebote, Gesellschaftsspiele

16:00  Uhr
Die Kinderresidenz schließt.

Schließzeiten

Die Kinderresidenz ist fast ganzjährig geöffnet.

Ausgenommen davon sind:

– zwei Wochen in den Sommerferien

– die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr

– alle gesetzlichen Feiertage in Hessen

– drei Konzeptionstage im Jahr

– ein Brückentag im Jahr

– ein Hygienetag im Jahr

Am Ende des Jahres werden die Schließzeiten für das folgende Jahr bekannt gegeben.

PÄDAGOGIK

Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan

Neben dem grundsätzlichen Auftrag durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz SGB VIII §22 ist der hessische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0-10 Jahren Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.

Unser Bild vom Kind

In den letzten Jahren hat sich die Vorstellung über das Lernen und die Entwicklung von Kleinkindern gewandelt. Es hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass Kinder von Geburt an Akteur ihrer selbst sind und so von vornherein am Prozess der Selbstwerdung aktiv beteiligt sind. Schon die Kleinsten können sich selbstbestimmt handelnd mit ihrer Umwelt auseinandersetzen. Dabei sind Lernen und Körpererfahrung unmittelbar miteinander verknüpft. Kinder setzen Signale und zeigen den Erwachsenen so ihre Bedürfnisse. Die Aufgabe der Erwachsenen ist es, diese Signale zu deuten und entsprechend kompetent zu beantworten um Bildungsprozesse in Gang zu setzen.

Pädagogische Grundsätze

Der Blick auf das Kind als ein aktives Wesen beeinflusst unsere tägliche Arbeit in der Kinderresidenz und eröffnet erstaunliche und spannende Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Unser Ziel ist es, die Welt durch die Augen der Kinder zu sehen; ihre Bedürfnisse zu erkennen und dementsprechend zu handeln; den individuellen Entwicklungsstand des einzelnen Kindes und der Gruppe zu erkennen und die Kinder auf ihrem Weg zu begleiten und zu stärken.

Das Erkunden der Natur und des nahen Lebensumfeldes ist ein großer Bestandteil in unserer pädagogischen Arbeit. Demnach legen wir gr0ßen Wert auf regelmäßige Ausflüge und Spaziergänge. Der Wald, die Parkanlagen, verschiedene Spielplätze laden zum Spielen und Entdecken ein.

Im engen Kontakt mit den Eltern wollen wir ihnen jederzeit ein vertrauensvolles, gutes und sicheres Gefühl, bezüglich der Betreuung ihrer Kinder, geben.

Anregende Bildungs- und Lernprozesse schaffen

Unser pädagogisches Handeln orientiert sich am „Situativen Ansatz“. Das bedeutet, das Kind als eigenständige Persönlichkeit in seinem Lebensumfeld wahrzunehmen und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. An seinem Entwicklungs­stand, seinen Bedürfnissen, Wünschen und Konflikten werden die Angebote ausge­richtet. Praktisch bedeutet dies, dass wir uns nicht nur strikt an festgelegten Wochenplänen ausrichten, sondern auf die momentanen Anforderungen, Interessen und Themen des Kindes und der Gruppe eingehen. Wir beteiligen uns am Spiel des Kindes, können eigene Impulse hinzufügen oder Grenzen setzen. Ausgangspunkt bleibt immer das genaue Beobachten des Kindes und der Gruppe.  Kinder entwickeln Sozial- und emotionale Kompetenzen am beste, indem sie individuelle Erlebnisse und Erfahrungen verarbeiten und verstehen.

Der Prozess der Ko- Konstruktion spielt dabei eine große Rolle. Ko-Konstruktion bedeutet, dass Lernen durch Zusammenarbeit stattfindet. Lernprozesse werden von Kindern und Fachkräften gemeinsam konstruiert. Wir beteiligen uns am Spiel des Kindes, können eigene Impulse hinzufügen oder Grenzen setzen.

Voneinander und Miteinander Lernen

Das Lernen der Kinder untereinander ist für uns von zentraler Bedeutung. Kinder erhalten im sozialen Miteinander motivierende Impulse, noch mehr als von Erwachsenen. Kinder benötigen den Kontakt zu anderen Kindern, um sich positiv zu entwickeln und soziale Erfahrungen machen zu können. Im Kontakt mit anderen Kindern lernen sie, ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen, die eigene Persönlichkeit und die von anderen zu akzeptieren, kontaktfreudig, solidarisch und konfliktfähig zu sein.

Unsere Kinderkrippe und die Kindergartengruppe haben die Möglichkeit  sowohl durch die räumlichen Gegebenheiten, als auch durch gemeinsame Projekte, immer wieder miteinander in Kontakt zu kommen, zu spielen und voneinander zu lernen. So profitieren die Kinder von den Begegnungen mit den kleineren und größeren Kindern im Sinne des sozialen Lernens.

Selbstbewusste Kinder durch Teilhabe und Mitbestimmung

Resilienz ist die psychische Widerstandskraft die heutzutage als Fähigkeit gesehen wird, Krisen zu bewältigen. Die persönlichen und sozialen Ressourcen üben die jüngsten Kinder täglich in Auseinandersetzungen mit ihrer Umgebung, den Mitmenschen. Resilienz ist die Gabe, aus den genannten Ressourcen in schwierigen Situationen zu schöpfen, um sich stark und selbstsicher zu behaupten. Resiliente Kinder können diese positiven Erfahrungen auch auf spätere Situationen übertragen.

Partizipation spielt in der Resilienzentwicklung eine wichtige Rolle. Partizipation bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe bzw. Mitbestimmung. Partizipation in Kindertageseinrichtungen meint eine ernsthafte, altersgemäße Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben.

Das heißt, durch Partizipation stärken wir das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der Kinder in die eigenen Fähigkeiten und Handlungen und bereiten sie so auf die weiteren Herausforderungen des Lebens vor.

Grundvoraussetzung für eine gelungene Partizipation ist eine positive Grundhaltung der pädagogischen Fachkräfte. Unsere Kinder erleben Partizipationsmöglichkeiten in kleinen, täglichen Situationen. Gerade bei Kindern unter drei Jahren kommt es dabei auf eine responsive Haltung der Erwachsenen an. Das heißt, die Bedürfnisse des Kindes werden von den Erwachsenen entsprechend gesehen und beantwortet, was zu einer inneren Sicherheit führt.

Die größeren Kinder können in der Kommunikation mit den Erziehern z.B. über ihre wünsche für die Gestaltung des Tagesablaufs im Morgenkreis sprechen; hier wird der Kindergruppe Raum gegeben, ihre eigenen Ideen mit einzubringen.

Beobachtung und Dokumentation

Im Rahmen des hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes wird die Arbeit mit Portfolios immer mehr in Kindertagesstätten eingesetzt. Das Portfolio ist ein pädagogisches Ins­trument, das die Bildung und die individuelle Entwicklung jedes Kindes dokumentiert. Dabei werden z.B. einzelne Entwicklungsschritte oder besondere Vorlieben eines Kindes bildlich und schriftlich festgehalten. Wir haben dieses Konzept des Portfolios in unsere pädagogische Arbeit mit aufgenommen und gestalten so für die Kinder eine bleibende Erinnerung an ihre Zeit in der Kinderresidenz.

ALLTAG IN DER KINDERRESIDENZ

Um sich die Welt mit offenen Augen aneignen und verstehen zu können, müssen die Rahmenbedingungen stimmen und sich die Kinder sicher, verstanden und geborgen fühlen. In unsere pädagogische Arbeit stehen die individuellen Bedürfnisse der Kinder im Fokus und bestimmen unser Handeln. Besonderen Wert legen wir auf folgende Punkte:

Elternarbeit / Erziehungspartnerschaft

Für Kinder im Krippen – und Kindergartenbereich stellen die Eltern ein wichtiges Bindungsglied zwischen Familie und Einrichtung dar. Wir sehen die Eltern dabei als Partner für unsere Arbeit. Nur gemeinsam mit den Eltern als Experten für ihr eigenes Kind ist eine gute pädagogische Arbeit für uns möglich. Neben Tür- und Angelgesprächen sollen Eltern die Gelegenheit haben, sich regelmäßig in Eltern­gesprächen über die Entwicklung ihres Kindes und das Verhalten in der Gruppe zu informieren. Die Übergabegespräche am Morgen oder am Nachmittag sind in der Krippe und dem Kindergarten ein wichtiger Baustein der Erziehungspartnerschaft. Ferner werden regelmäßig Elternabende oder Elternnachmittage veranstaltet, in denen sich die Eltern untereinander kennen lernen können und über Gruppenzusammenhänge und pädagogische Zielsetzungen informiert werden und sich austauschen können. Orientiert an Gruppenaktivitäten oder jahreszeitlichen Zusammenhängen werden zusätzliche Veranstaltungen angeboten, wie z.B. Laternenumzug, Feste oder Ausflüge etc.

Vertrauensvolle Bindung / Eingewöhnung

Als notwendige Voraussetzung für Bildung und Entwicklung der Kinder brauchen sie verlässliche Bezugspersonen, die ihre Bedürfnisse erkennen und entsprechend reagieren. Neben den Eltern als erste und wichtigste Bezugspersonen sind Kinder in der Lage auch zu weiteren Personen eine vertrauensvolle Bindung aufzubauen. Diese Bindungserfahrungen sind elementar für alle weiteren Lernprozesse.

Die Eingewöhnung  in der Kindertagesstätte ist ein großer Schritt. Jede Familie erlebt diesen Moment mit unterschiedlichen Emotionen, Wünschen und Sorgen.

Einige Kinder sind voller Vorfreude und andere haben Ängste. Wir möchten Eltern und Kinder bestmöglich auf dem Weg in die Kita begleiten und vorbereiten.

Im Vorfeld der Eingewöhnungszeit findet daher ein erstes Gespräch statt. Es bietet Raum um über Sorgen, Wünsche, Gewohnheiten, Interessen oder Besonderheiten des Kindes zu sprechen. Dieses Gespräch ist im Sinne der partnerschaftlichen Zusammenarbeit für die Qualität der pädagogischen Arbeit in der Einrichtung sehr wichtig. Schon bevor die tatsächliche Eingewöhnung beginnt, werden „Schnupperstunden“ mit der Familie vereinbart.

Eine gelungene Eingewöhnung ist die wichtigste Voraussetzung für einen guten und vertrauensvollen Anfang in der Kita. Die Eingewöhnung in der Kinderresidenz orientiert sich an der Bindungstheorie, dem Berliner Eingewöhnungsmodell und der Erkenntnisse der Transitionsforschung (wissenschaftliche Forschung, die sich mit Übergängen beschäftigt).

Kinder benötigen eine sichere Bindung um ihren Alltag zu bewältigen, ihr „inneres Gleichgewicht“ zu halten und sich weiterzuentwickeln zu können. Durch die Unterstützung der Eltern baut das Kind innerhalb kurzer Zeit eine Bindungsähnliche Beziehung zu seinen Erziehern auf, do dass sie die Funktion der „sicheren Basis“ für das Kind in der Einrichtung übernehmen können. Besonders für die Krippenkinder ist eine langsame und sanfte Eingewöhnung besonders wichtig, damit sie sich auf die neue Situation einstellen und eine sichere Bindung aufbauen können. Für die Eingewöhnung der unter dreijährigen planen wir mindestens 3-4 Wochen Zeit ein. Die Eingewöhnung im Kindergarten ist meist nach wenigen Tagen erfolgreich abgeschlossen.

Die Besonderheit bei Kindern, die aus unserer Krippe im Kindergarten aufgenommen werden, liegt darin, dass für die Schnuppertage die Kinder von der neuen Bezugserzieherin zum Spielen „bei den Großen“ eingeladen werden. Der tatsächliche Übergang in den Kindergarten bedeutet für sie neue Spielfreunde in vertrauter Umgebung zu finden.

Bildung über Spiel und Bewegung

Bildung in Kindertagesstätten findet in erster Linie über das Spiel statt. Kinder spielen und machen hierbei die unterschiedlichsten Erfahrungen. Kinder lernen nicht über den Kopf, sondern über das eigene Handeln. Der Begriff „Begreifen“ verdeutlicht dieses in besonderer Form. Das Spiel ist gewissermaßen der Hauptberuf eines jeden Kindes, das dabei ist die Welt um sich herum, sich selbst, Geschehnisse und Situationen, Beobachtungen und Erlebnisse im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Dabei sind Spiel und Bewegung eng miteinander verknüpft.

Forschungen haben gezeigt: Bewegung macht klug. Kinder erkunden ihre Umwelt durch körperliche Aktivität. Sie hüpfen, springen oder balancieren und fördern dabei ihr Koordinationsvermögen, motorische und kognitive Fähigkeiten sowie ihre Sozial- und Risikokompetenz.

Die Erfahrungen, die ein Kind in Bewegungssituationen macht, sind wichtige Bausteine für die Entwicklung des Selbstbewusstseins. Im Alltag versuchen wir den Kindern von daher viel Raum und Zeit für Bewegung zu schaffen.

Der Wald als Erlebnis-, Spiel-, Lern- und Bewegungsraum bietet besonders viele kreative Möglichkeiten, die motorische Entwicklung, die sinnliche Wahrnehmung, die Selbst- und Sozialkompetenzen von Kindern zu fördern. Mutter Natur bietet den Kindern nahezu grenzenlose Möglichkeiten, sich mit ihr auseinander zu setzen. Regelmäßige Waldtage oder Wochen gehören daher fest in unseren pädagogischen Alltag.

Das Freispiel ist für Kinder von zentraler Bedeutung, da sie auf diese Weise die Welt für sich erkunden, entdecken und verstehen. Entscheidene Aspekte hierfür sind, eine anregende Spielumgebung in der Kita, zugängliches Material und die aktive Unterstützung der Fachkräfte. Die einzelnen Gruppen und Funktionsräume der Kinderresidenz sind dementsprechend sicher, anregend und kindgerecht eingerichtet und geben Raum für unterschiedliche Spiel- und Lernerfahrungen. Verschiedene Funktionsecken wie z.B. eine Bauecke, Puppenecke, Leseecke und der Bewegungsraum laden in Krippe und Kindergarten zum Spielen und Entdecken ein. Aber auch für den kreativen Bereich stehen den Kindern abwechslungsreiche Bastelmaterialien frei zur Verfügung.

Kleine angeleitete Angebote und Projekte im kreativen, motorischen und musikalischen Bereich gehören, neben dem Freispiel ebenfalls fest zum Alltag dazu und runden das pädagogische Angebot ab.

Sprache und Kommunikation im Alltag

Sprachentwicklung beginnt mit der Geburt und ist die Voraussetzung für die emotionale und kognitive Entwicklung der Kinder. Sie ist ein lebenslanger Lernprozess und beruht insbesondere auf vielfältigen Sprachanlässen, die sich im Spiel ergeben: beim Bauen und Konstruieren, beim Aushandeln von Rollen und Regeln, beim Experimentieren und Bilderbuchbetrachtungen. Die Sprache ist das zentrale Mittel für Menschen, Beziehungen zur ihrer Umwelt aufzunehmen und sich in ihr verständlich zu machen. Deswegen ist die positive Sprachentwicklung die Schlüsselqualifikation für den Bildungserfolg.

In der Kinderresidenz legen wir daher großen Wert auf Sprache und Kommunikation. Das sprachliche Begleiten des Alltags und Handelns gehört neben Liedern, Fingerspielen, Geschichten und Bilderbuchbetrachtungen zu unseren wichtigsten Aufgaben. Dier Kindergartenkinder, im Alter von 4 Jahren, haben die Möglichkeit, in unserer Einrichtung am KISS Programm/   Sprachstandscreening teilzunehmen, welches zur sprachlichen Bildung und Förderung im Elementarbereich genutzt wird.

Gesunde Ernährung

Ernährungsgewohnheiten werden maßgeblich in den ersten Lebensjahren geprägt. Das gemeinsame Essen ist in der pädagogischen Arbeit der Kinderresidenz ein elementarer Bestandteil des Tagesablaufes.  Für eine optimale kindliche Entwicklung ist eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Voraussetzung. Wir bieten den Kindern eine abwechslungsreiche Mischkost an und legen großen Wert auf frisches Obst und Gemüse bei den drei Mahlzeiten. Das Konzept des „zuckerfreien Vormittags“ ist uns dabei sehr wichtig. Regelmäßiges Zubereiten der Speisen mithilfe der Kinder soll ihnen ein Gefühl für gesunde Ernährung vermitteln und den Umgang mitverschiedenen Lebensmitteln ermöglichen.

Kinder sind in der Gemeinschaft der Kita oftmals viel offener und experimentierfreudiger als Zuhause, daher stehen ganz unterschiedliche Gerichte auf der Tagesordnung, die den Kindern viele neue Geschmacks-Erlebnisse ermöglichen. Deshalb werden die einzelnen Speisen (Fisch, Fleisch, Gemüse, Reis etc.) jeweils separat angerichtet, so dass sich die Kinder selber und gezielt das Essen nehmen können. Altersentsprechend könne sich die Kinder das Essen selbständig auf den Teller nehmen, um ein Gefühl für Menge und Hunger zu bekommen.

Schlaf und Ruhezeiten

Ausreichender Schlaf und Ruhe ist eine wichtige Voraussetzung für die gesunde Entwicklung des Kindes. Daher machen alle Kinder der Krippe und nach dem Mittagessen eine Mit­tagsruhe. Im Kindergarten bekommen die Kinder die individuelle Möglichkeit sich zu entspannen und auszuruhen.

Dem individuellen Schlafbedürfnis des einzelnen Kindes versuchen wir im Kitaalltag bestmöglich gerecht zu werden, so dass besonders die kleinen Kinder auch jederzeit die Möglichkeit haben außerhalb der festen Mittagsruhe zu schlafen. Die Kinder sollen Schlaf, als etwas Schönes und Beruhigendes empfinden. Aus diesem Grund hat jedes Kind in der Krippe, seinen festen Schlaf- oder Ruheplatz, den es mit persönlichen Sachen (z.B. Teddybär) einrichten kann. Größere Kinder haben in der Ruhephase die Möglichkeit sich eine CD anzuhören, oder sich in ein Buch zu vertiefen.

Körperpflege und Sauberkeitserziehung

Damit das Kind ein natürliches Verhältnis zu seinem Körper und dessen Funktionen entwickeln kann, wird jeden Tag genügend Zeit für die Körperpflege eingeräumt. Dabei werden die Kinder von den Mitarbeitern in ihrem individuellen Entwicklungsstand abgeholt und begleitet.  Regelmäßiges Händewaschen und das pflegen der Zähne gehören fest in unseren Kita Alltag. Dabei sollen die Kinder mit Spaß und Freude an die Körperpflege und Sauberkeitserziehung herangeführt werden.

Der Beginn der Sauberkeitserziehung wird je nach den eigenen Bedürfnissen des einzelnen Kindes mit den Eltern besprochen. Die Kinder werden in ihrer Entwicklung zur Selbständigkeit im Hygienebereich individuell unterstützt.

Wir begleiten die Kinder zur Toilette, geben Hilfestellung und wechseln selbstverständlich die Kleidung, falls es mal daneben geht. Jedes Kind hat sein eignes Tempo und seinen eigenes Tempo und seinen eigenen Zeitpunkt, ab dem die Entwicklung zum Leben ohne Windel beginnen kann. Für uns hat es höchste Priorität, diesen Weg fürsorglich und ohne Druck zu gestalten.

Vorschularbeit

„Die gesamte Zeit in der Kita ist Lernen, vor allem in Alltagssituationen und somit Vorschule. Dazu gehört die Kompetenzentwicklung in allen Bereichen,  welche die Kinder auf den nächsten Lebensabschnitt vorbereiten.“ Wir zählen dazu  singen, erzählen, springen, rennen, aber auch sogenannte weiche Fähigkeiten, wie zuhören, Regeln einhalten und anderen helfen.

Wir sehen die Vorschularbeit als ganzheitliches Konzept, welches das Kind in seiner Persönlichkeit stärkt und auf den Übergang in die Schule bestmöglich vorbereitet. Dazu gehören neben dem Halten eines Stiftes, der Schere auch das Erkennen von Farben, Formen, Buchstaben und Mengen, aber auch besonders  die  Entwicklung der emotionalen und sozialen Kompetenzen des Kindes.

In einer kleinen Vorschulgruppe haben die Kinder im letzten Kita Jahr die Möglichkeit, einmal wöchentlich, spannende Dinge in Bezug auf die Schule zu erleben.

Achtung der Individualität im Gruppenalltag

Durch die Achtung der Persönlichkeit eines jeden Kindes, durch einfühlsame Zuwendung und durch die umfassende Unterstützung und Förderung seiner Begabungen und Fähigkeiten wollen wir das Selbstwertgefühl des Kindes stärken und eine solide Grundlage für sein Leben in der Gemeinschaft schaffen.

Die Förderung des sozialen Verhaltens und der Selbständigkeit des Kindes zählt zu den wichtigsten pädagogischen Aufgaben. Das Eingehen auf die Persönlichkeit des Kindes und die Förderung seiner Individualität ist daher unerlässlich.

Es muss mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Gruppe geschehen. Es gilt, Individualität und Gemeinschaft in gegenseitigem Respekt zu vereinen. Für viele Kinder ist die Kita die erste größere Gemeinschaft mit Regeln und Kontaktmöglichkeiten, die das Kind außerhalb der Familie erlebt. Unser Anliegen ist es, dass Kinder lernen, sich in die Kindergruppe einzuordnen, Freundschaften zu schließen, auftretende Konflikte friedlich zu lösen und auch Frustrationen zu ertragen. Jedes Kind wird in seiner Individualität wahrgenommen und angenommen. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Arbeit. Deshalb steht grundsätzlich auch Kindern mit besonderen Bedürfnissen und Kindern mit Behinderung die Kinderresidenz offen.

SONSTIGES

Qualitätssicherung

Die Grundvoraussetzung der Qualitätssicherung ist regelmäßige Selbstreflexion des eigenen pädagogischen Handels.  Durch unsere wöchentlichen Miniteam-, Flügelteam- und Teamsitzungen, bleiben die Mitarbeiter immer im Austausch miteinander. Regelmäßige Supervisionen mit unserem Supervisor und selbstgeleitete kollegiale Beratung helfen uns, unsere Arbeit stetig zu reflektieren und zu überdenken. Besonders die drei Konzeptionstage ermöglichen es uns, die pädagogische Arbeit in der Kinderresidenz voranzubringen. Hier arbeiten wir an unserer Konzeption oder an unserem Qualitätshandbuch, in dem unsere Abläufe beschrieben sind.

Kooperationen

Um das Kind bestmöglich in seiner Entwicklung zu fördern und zu unterstützen, ist es unser Ziel, mit entsprechenden Einrichtungen und Institutionen wie z.B. der Frühförder­stelle, dem Arbeitskreis für Jugendzahnpflege, unserer Patenzahnärztin, Kindergärten und Schulen, in Bad Soden zusammenzuarbeiten. Zusätzlich kooperiert das Team des Kindergartens/ Vorschulerzieherin mit der jeweiligen Grundschule aus Bad Soden, um die Kinder auf die Schule bestens vorbereiten zu können.